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30 Jahre nach Tschernobyl geht der legale Massenmord einfach weiter

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Ermöglicht durch: Ihr Name / Firmenname. Es ist nun gut fünf Jahre her, da sollte hier ein Bericht über den Super-GAU von Tschernobyl entstehen, da diese Katastrophe damals ein Vierteljahrhundert her war. Alles sollte allerdings ganz anders kommen, denn es gab einen erneuten Super-GAU und zwar diesmal im japanischen Atomkraftwerk (AKW) Fukushima, welcher durch einen bis dahin nie dagewesenen Tsunami ausgelöst wurde. Diese Katastrophe ist seitdem immer wieder ein Thema hier, hatte sie doch in den verschiedensten Zusammenhängen immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Nun jährte sich diese Tragödie gerade zum fünften Mal und es wurde sehr deutlich, dass man die Folgen dieses schrecklichen Ereignisses bis zum heutigen Tage noch nicht angemessen unter Kontrolle hat. Da sieht es in Tschernobyl ein wenig anders aus, ist dieser Störfall allerdings in diesem Monat nun auch schon 30 Jahre her. Es wäre allerdings völlig falsch davon zu sprechen, dass in der heutigen Ukraine, wo der Ort der Katastrophe zu finden ist, mittlerweile alles in Ordnung sei, denn davon ist man auch nach drei Jahrzehnten unendlich weit entfernt, was natürlich auch wieder Rückschlüsse auch Fukushima zulässt. Es gibt aber vor allem auch auf der politischen Ebene einige weitere Parallelen, die sehr interessant sind und ganz klar ein System erkennen lassen. Dies kann dann schon einmal zu böse Ahnung führen, was die Zukunft im Bereich der Atomkraft angeht. Aber nun der Reihe nach.

Damals im April 1986
Es geschah genau am 26. April 1986 und in Block 4 des Atomkraftwerks (AKW) Tschernobyl, ganz in der Nähe der ukrainischen Stadt Prypjat, kam es bei einer Simulation eines vollständigen Stromausfalls zu schwerwiegenden Verstößen gegen geltende Sicherheitsvorschriften. Die Folge war ein durch die Bauart bedingter, unkontrollierter Leistungsanstieg, welcher eine Explosion des Reaktors auslöste und damit zu einer Katastrophe führte, welche niemand erleben wollte. In der Folge wurde nicht nur die Region rund um das Atomkraftwerk radioaktiv verseucht, sondern auch viele Länder in Europa. Damals wurden circa 600.000 Menschen einer starken Strahlenbelastung ausgesetzt, von diesen Helfern sind nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis heute 125.000 schwer erkrankt. Nach der Katastrophe begannen die sogenannten Liquidatoren mit der Dekontamination der am stärksten betroffenen Bereiche und bis November 1986 wurde ein aus Stahlbeton bestehender, provisorischer Schutzmantel errichtet, den man unter dem Namen Sarkophag kennt. Dieser wird längst überarbeitet, da auch er mittlerweile keinen angemessenen Schutz mehr bietet, wenn man überhaupt von so etwas sprechen kann. Die weltweiten gesundheitlichen Langzeitfolgen führen seit Jahren zu Kontroversen, was natürlich kaum irritiert, möchte man doch noch immer an dieser Technologie festhalten, auch wenn es in Deutschland seit der Katastrophe von Fukushima etwas anders aussieht aber hier wird erst die Geschichte zeigen, ob man wirklich von einem Durchbruch sprechen konnte. In Stein gemeißelt ist in diesem Kontext interessanterweise auch in Deutschland noch immer nichts, ganz im Gegensatz, wie es zum Beispiel in Österreich der Fall ist und somit bleiben hier Hintertüren auch weiterhin offen. Außerdem schützt dieser begrüßenswerte Alleingang der Bundesrepublik Deutschland nur bedingt, da sich auch im Bereich der Atomkraft längst gezeigt hat, dass es eine simple Lüge der Machthaber ist, die immer wieder zu der Behauptung führt, dass die Europäische Union (EU) für Einigkeit im Sinne ihrer Bürger sorgen würde. Dies erkennt man aktuell schon im Bereich verschiedener Kriege und vor allem auch am Flüchtlingschaos innerhalb der EU. Was dies für die atomare Gefahr in Deutschland bedeutet, wird später noch deutlicher.

Aktuelle Szenarien
Laut Statements aus dem Jahre 2006 der WHO und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) kamen an den Folgen akuter Strahlenkrankheit etwa 50 Menschen ums Leben. In den drei am meisten betroffenen Ländern, muss durch die erhöhten Strahlenwerte mit circa 9.000 zusätzlichen Krebs- und Leukämieerkrankungen gerechnet werden, welche einen tödlichen Verlauf nehmen. Für Europa im Ganzen rechnete Elisabeth Cardis von 2006 bis 2065 mit in etwa 16.000 Schilddrüsenkrebserkrankungen und 25.000 sonstigen weiteren Krebserkrankungen. Man darf auch hier, in Bezug auf die Macht der Freunde der Atomkraft, davon ausgehen, dass es vorsichtige Überlegungen sind und sollte man die tatsächlichen Zahlen jemals erfahren, nicht überrascht sein, wenn diese weit darüber liegen. An dieser Stelle gilt es zu beachten, dass dies eben keine weltweite Betrachtung darstellt, welche, vor allem auch im Kontext mit dem Super-GAU von Fukushima, noch einmal zu völlig anderen Zahlen führen würde. Schon bis zu diesem Punkt wird deutlich mit welchem Risiko man es zu tun hat. Selbst wenn es bei den aktuellen Ausstiegsszenarien in Deutschland bleibt, gibt es noch eine weitere atomare Bedrohung für das Land, welche man gerne nur am Rande behandelt. Hochstrahlender, radioaktiver Atommüll verrottet in Deutschland immer mehr, da man auch hier noch keine Lösung des Problems gefunden hat. Ein viel größeres Risiko liegt aber in den Nachbarländern Deutschlands und hier sei nur Tihange in Belgien erwähnt, denn bei diesem AKW besteht nicht nur das Problem, dass es längst völlig marode ist, sondern auch in den Fokus von Terroristen geraten ist. Ein Super-GAU dort würde mindestens weite Teile von Nordrhein-Westfalen bertreffen und damit das bevölkerungsreichste Bundesland. Dann würde man nicht mehr von weit entfernten Katastrophen irgendwo in der Ukraine oder Japan sprechen. Die Machthaber von den bisher betroffenen Regionen haben genauso bewiesen, wie die Machthaber in Deutschland, was sich natürlich vor allem auf Tschernobyl bezieht, wo die atomare Verseuchung auch dieses Land betraf, dass Lügen zum Geschäft gehören. So ahnt man, wie es im Ernstfall aussehen würde und muss sagen, dass diese Form des legalen Massenmordes noch immer keine Grenzen kennt.


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