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Wer wird nun in Nordrhein-Westfalen seine Wähler verraten?

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Ermöglicht durch: Ihr Name / Firmenname. Nordrhein-Westfalen hat gewählt und auch dort wurde das bekannte Zeichen gegen das vorherrschende System gesetzt, allerdings führte dies an Rhein und Ruhr zu einem echten Problem. Bislang boten die Wahlergebnisse und andere Parameter den Dauermachthabern, trotz deutlicher Zeichen der Ablehnung, die Möglichkeit sich mit irgendwelchen Minderheitsregierungen im Bezug auf die totalen Zahlen durchzumogeln. Im bevölkerungsreichsten Bundesland wird genau dies nun zum Problem. Gerade erst hat man bei ganz ähnlichen Voraussetzungen eine Regierung im Saarland installiert, welche auch keine Mehrheit der Wahlberechtigten hinter sich vereinen kann aber auf Grund der Größe dieses Bundeslandes und des recht frühen Wahltermins dort, konnte man machen, was man wollte, ohne befürchten zu müssen, dass sich dies allzu negativ auf die im Herbst anstehenden Bundestagswahlen auswirken würde. In NRW sieht die Situation grundlegend anders aus, was nicht nur an der Masse der Wahlberechtigen liegt, sondern ebenfalls daran, dass diese Wahl traditionell ein Testlauf für die Wahl im Bund ist. Genau damit wurden die aktuellen Probleme besiegelt und man darf nun gespannt sein, wie diese gelöst werden sollen und wer sich dafür noch weiter ins Abseits stellen wird. Festzustehen scheint nur, dass der betroffene Personenkreis die eigentliche Aussage hinter diesem Ergebnis vom Wochenmende auch weiterhin ignorieren möchte, was die Probleme auch in der Zukunft nicht kleiner machen wird.

Die immer gleichen Ausreden bei der SPD
Als Wahlsieger in Nordrhein-Westfalen gilt Armin Laschet (CDU), wobei er nur unter drei Millionen Wähler von über 13 Millionen Wahlberechtigten auf seiner Seite hatte, was man eine satte Minderheit nennen muss. Nun bedingt diese Situation natürlich eine Koalition und da bleibt, nach den Vorreden der beteiligten Akteure, genau eine Option, denn gerade hat auch noch die SPD eine große Koalition in Düsseldorf ausgeschlossen. Die SPD möchte beim Neustart in NRW somit nicht den Steigbügelhalter für die Union geben, was deren Unterfangen nun maximal komplex macht. Die gescheiterte Ministerpräsidenten Hannelore Kraft (SPD) hatte sich direkt nach der Wahl vom großen politischen Acker gemacht und damit scheinbar einen Trend ausgelöst, folgte ihr doch gleich der gescheiterte Kollege Torsten Albig (SPD) aus Schleswig-Holstein. Man darf nun gespannt sein, ob im Herbst auch noch der Kanzlerkandidat Martin Schulz (SPD) folgt. Das Problem bei der SPD bleibt einfach, dass man die Realität nicht akzeptieren will und die zeigt deutlich, dass man dort an Massenausbeutung und dem verbundenen Anstieg der Armut, wie auch an der Rodung des Sozialstaates maßgeblich beteiligt war und ist. Der Boom am Arbeitsmarkt, welchen die treuen Medienhelfer so gerne verkaufen, interessiert den Wähler nur sehr bedingt, da er nichts über die Qualität der Jobs aussagt und diese leidet in einem Billiglohnland natürlich. Den beschriebenen Kurs möchte die SPD aber nicht verlassen, sondern behauptet lieber, dass das Wahlvolk zu dumm wäre, die SPD-Politik zu verstehen. Zu dieser Ausrede kann man nur sagen, dass Arroganz nicht strafbar ist, außer eben an der Wahlurne und dies ist nicht nur ein Problem der SPD, sondern längst der gesamten Dauermachtclique und derer, die wieder mitspielen wollen.

Hinters gelbblaue Licht geführt
Wie bereits erwähnt, wird die SPD also in Düsseldorf nicht den Steigbügelhalter geben und sich damit nicht noch mehr der Unionspolitik verschreiben. Somit bleibt nur noch eine Koalition zwischen der CDU und der FDP, an welche man sich in NRW eigentlich noch erinnern sollte. Die FDP hat harte Zeiten hinter sich, was sich nicht nur auf Wahlergebnisse bezieht, hatte sie doch noch vor gut einem Jahr mit Verlusten durch den Tod wirklicher Größen von Guido Westerwelle bis Hans-Dietrich Genscher zu kämpfen. Diese schmerzlichen Verluste hatten allerdings nichts mit den politischen Verlusten zu tun, welche selbstverständlich, wenn auch auf einer ganz anderen Ebene, ebenfalls schmerzhaft waren. Die Verluste in der Wählergunst kamen bei den Liberalen ebenfalls, wie auch bei der SPD, daher, dass die Menschen die Politik abgelehnt haben. Nun hat die FDP es aber geschafft, aufs schnelle Vergessen zu setzen und kommt mit den gleichen Köpfen und der fast identischen Politik zurück und sie scheint damit auch noch bedingt durchzukommen, was kein Kompliment für ihre Wählerschaft ist. Man muss aber auch einräumen, dass man vorsichtiger ist und nicht ganz so arrogant, wie es im Kontext der SPD eben geschildert wurde. Sollte die FDP in die angesprochene Koalition gehen, würde dies allerdings nur funktionieren, wenn Laschet (CDU) es zu einem massiven Bruch seiner Wahlversprechen kommen ließe, womit er wohl einen Großteil seiner Wähler verprellen würde, was im angesprochenen Bezug auf die kommende Bundestagswahl schwere Konsequenzen haben könnte. Geschieht dies nicht und es käme trotzdem zu dieser Koalition, hätte die FDP den endgültigen Beweis geliefert, dass sie ihre Wähler hinters Licht geführt hätte und dies müsste dazu führen, dass man sie umgehend zurück in die politische Bedeutungslosigkeit schickt. Man erkennt, es bleibt eine politisch interessante Zeit, auch in Deutschland.


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