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Das Zitat der Woche 29 2015

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Ermöglicht durch: Ihr Name / Firmenname. Keine Frage, in dieser Woche wurde Geschichte geschrieben und dies gleich von Athen über Berlin bis Teheran und Wien, allerdings wäre es noch viel zu früh, um zu sagen, ob es gute Geschichten sein werden und hier sind erhebliche Zweifel erlaubt. Die Woche begann erst einmal mit zwei wirklichen Paukenschlägen, wobei der erste eigentlich keine große Überraschung war. Kurz bevor die Märkte in Deutschland öffneten, ein Zufall, welchen man in diesem Kontext in letzter Zeit schon häufiger erleben konnte, gab es wieder neues in Sachen Griechenland. Man hatte sich diesmal darauf geeinigt über Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket für die Hellenen zu verhandeln. An der Situation für das Land und die Menschen veränderte dies erst einmal rein gar nichts und so wird es übrigens von der Tendenz her auch bleiben, außer dass es vielleicht noch schlechter wird, wie es nach den ersten beiden Paketen zur Kapitalverschiebung, denn nichts anderes ist es, der Fall war. Deutschland hat sich vor allem durch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hervorragend zum größten Sündenbock Europas machen lassen, was ein weiterer Rücktrittsgrund wäre aber man weiß mittlerweile, wie dieses System auch in Deutschland tickt. Der zweite Paukenschlag war dann ein tatsächlicher und mit diesem hatte wirklich niemand rechnen können. Philipp Mißfelder (CDU) verstarb zu Wochenbeginn völlig überraschend an einer Lungenembolie und dies mit gerade einmal 35 Jahren. Er hinterlässt Frau und zwei kleine Kinder. Man mag von dem CDU-Außenexperten halten, was immer man mag aber in dem Alter ist es einfach unfassbar und führt letztendlich einfach nur zu Trauer. In der schnelllebigen Zeit, war aber auch gleich das nächste Thema da, was alles andere verdrängte, denn nach weit über einem Jahrzehnt wurde ein Atomabkommen mit dem Iran erreicht. Wie auch schon in Sachen Griechenland, gilt es auch hier abzuwarten, wie groß der Grad der Faulheit auch dieser Kompromisse ist. Was sowohl das Hilfspaket für Griechenland angeht, wie auch das Atomabkommen, geht es doch in beiden Fällen vor allem wieder einmal um wirtschaftliche Fragen und nicht, was Hellas angeht, um die Not der Griechen oder was den Iran angeht, um die Sicherheit der Region und Israel reagiert auf das Abkommen doch sehr scharf und man sollte nun nicht allzu schnell in den Jubel, welcher zum Teil in den systemtreuen, etablierten Massenmedien angestimmt wurde, einstimmen. Ab Mitte der Woche waren dann erst einmal wieder alle Augen und Ohren nur auf Griechenland ausgerichtet, begann doch die große Zeit der Entscheidungen der Parlamente, was übrigens auch immer weniger mit Demokratie zu tun hat und belegt, warum man nur noch von Scheindemokratien in weiten Teilen Europas sprechen kann. Übrigens, all dies scheint für Papst Franziskus keine große Rolle zu spielen, was wieder einiges über Bedeutung der Kirchen auch im Kontext des vorherrschenden Systems aussagt. Nach ordentlichem Chaos im griechischen Parlament stimmte man dort weiteren Kapitalverschiebungsmaßnahmen zu, allerdings nur mit Unterstützung der Opposition, womit der Staatsstreich, welcher von den Antidemokraten in der Europäischen Union (EU), ihren Propagandaorganen und Freunden angezettelt wurde, da diese ganz offensichtlich ein sehr großes Problem mit Demokratie auf diesem Kontinent haben, wieder näher rückte. Da die Machthaber in Griechenland sich nun doch entschieden haben, gegen das eigene Volk zu arbeiten, wie man es zum Beispiel in Deutschland schon lange macht, meldete sich dieses auch gleich zu Wort. Schwere Ausschreitungen, wie man sie in Athen lange nicht mehr gesehen hatte, waren die deutliche Antwort und es ist davon auszugehen, dass dies nur der Anfang war. So sieht er also aus, der große Frieden, welchen die EU bringt. Als wäre all dies nicht genug gewesen, gibt es nun auch noch eine Treuhandanstalt, um das griechische Tafelsilber zu verscherbeln und in diesem Kontext wird wieder klar, wie sehr die Wiedervereinigung Deutschlands nur ein Test für etwas viel Größeres war. Erkannte man an der Treuhandanstalt in Deutschland, wie perfekt man damit Kapital verschieben konnte, ohne dass es großen, angemessenen Protest der Bevölkerung gegeben hätte, überträgt man die Idee nun einfach auf Griechenland. Am ersten Jahrestag des noch immer nicht aufgeklärten aber dafür reichlich für westliche Propaganda genutzten Abschusses von Flug MH-17 über der Ostukraine, stand dann eine geschichtsträchtige Bundestagsabstimmung an. Bevor es ums Alltagsgeschäft ging, trauerte man allerdings noch gemeinsam um Philipp Mißfelder (CDU), was doch sehr bewegend war. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Königin der Raute, feierte, nach ihrem Besuch im eigenen Streichelzoo, ihren Geburtstag im Bundestag, was sie auch schon einmal gerne im Kanzleramt mit Josef Ackermann, dem ehemaligen Chef der Deutschen Bank, tat. Was den parlamentarischen Alltag anging, räumte die Rautenkönigin endlich ganz offiziell die Aufgabe der Souveränität der Nationalstaaten in der EU ein, was damit natürlich auch für die BRD gilt und damit zum wiederholten Male die Frage aufwarf, welche Funktion sie mit ihrer Regierung eigentlich noch hat. Ansonsten gab es die aus der Propaganda schon bekannten Beschuldigungen gegen Griechenland. Die Kanzlerin behauptete wieder fleißig, wie gut die bisherigen Hilfen für die Griechen funktioniert hätten. Komisch nur, dass die Situation dann so ist, wie man sie im Moment vorfindet. Neben den immer wiederkehrenden Floskeln, welche durch die Wiederholungen nicht besser wurden, räumte sie auch ein, dass dieses Hilfspaket nur ein Versuch sei, wohlgemerkt mit Steuergeld, was sie allerdings nicht erwähnte. Sigmar Gabriel (SPD) schloss sich später, in teilweise völlig unsinnigster Art und Weise, den Worten seiner Chefin an. Allgemein baute die Bundesregierung so wieder ihre ganz eigenen Wahrheiten auf, welche nur leider, wie man täglich erleben muss, mit der Realität rein gar nichts zu tun haben. Dies galt auch für all das Lob an den Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), welcher massiv von Merkel (CDU) und Gabriel (SPD) für seinen Wahn in Sachen Grexit kritisiert wurde. Wie auch all dies wieder zusammenpassen soll, wissen die Beteiligten wahrscheinlich selber nicht einmal. Am Ende stimmte der politische Einheitsbrei dann wieder mit erschreckender Mehrheit dafür, dass der Kapitalverschiebungsprozess über die Hellenische Republik in die dritte Runde gehen wird, was mit Sicherheit auch nicht die letzte gewesen sein wird. Was dies für den Zustand Deutschlands in den nächsten Jahrzehnten bedeutet, kann man nur erahnen und bedauern. Was all dies mit dem Wohl der Bundesbürger zu tun hat, dem man dort eigentlich verpflichtet sein sollte, kann mit Sicherheit ebenfalls niemand plausibel erklären. Das Thema für das Zitat der Woche stand damit irgendwie vom ersten Moment an fest.

`Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen.`

Johann Wolfgang von Goethe (Bedeutender deutscher Dichter1749-1832)


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